Hier beginnt unsere kleine Bildergeschichte …
„Du bist verletzt.“
Drei Worte und eine Bewegung an Lucas Seite unterbrachen den äußeren wie inneren Disput, den Luca soeben zu starten im Begriff war.
„Nein“, wies die Gargoyle in dem steinernen Zungenschlag zurück, der verriet, dass die Menschensprache nicht ihre natürliche Sprache war.
„Ich sehe den Rest von einem Pfeil.“
Kaum merklich verzog Luca das Gesicht, als die Prinzessin sich auf ihrer Schulter abstützte, um sich aufzurichten.
„Das ist nur ein Kratzer. Ich bin nicht so zerbrechlich wie ihr Menschen.“
„Ich weiß, ihr Gargoyles – wie nennt man eigentlich weibliche Gargoyles? – haltet mehr aus als wir. Trotzdem bist du verletzt.“
Eine, Wort, dessen Teile menschliche Ohren zwar zu hören, die Zunge aber nicht auszusprechen vermocht hätte, folgte „… ‚Gargoyla‘ – als ob euch das je interessiert hätte … und ich bin nicht verletzt!“
„Natürlich bist du das, einen Moment, ich komme rüber. Hast du eigentlich auch einen Namen?“
„Wartet, Prinzessin.“
Die Prinzessin war schon auf halbem Wege zu dem fremden Wesen, bevor Luca sich ebenfalls aufgerichtet hatte, unbeholfener als ihr lieb war. Sie besaß gerade noch genug Geistesgegenwart, um auch den Säbel noch an der Scheide zu packen, ehe sie hinterherhechtete.
„Orphelya.“
Die Prinzessin hatte sich bereits an der Seite der Gargoyle auf den Boden gekniet.
„Das klingt aber nicht sehr gargoylisch.“
„Den könntet ihr auch nicht aussprechen.“
„Woher kommt er?“
„Es ist das erste, was Menschen sagen, wenn sie mich sehen.“
„Orph…?“
Die Lippen der Prinzessin bewegten sich lautlos mit durch die Worte, wie sie von Gargoyleohren gehört und von Gargoylezunge ausgesprochen wurden: „Oohrrveflucht-aua!“