Über das Königreich Cedrakon, seine Geschichte, seine Nachbarn und Beziehungen, Landschaften und Klima.
Vier Cedrakons
Es existiert nicht ein Cedrakon. Es existieren derer mehrere. Mal in Freundschaft, mal in Feindschaft, mal in gegenseitiger Ignoranz einander verbunden, haben sie alle doch eines gemein: Sie alle reklamierten für sich, das wahre Cedrakon zu sein, das einzige.
Vier Cedrakons hatte es einst gegeben, zwischen, neben oder sogar mitten in denen zahlreiche kleinere und kleinste Reiche, Fürstentümer und Stadtstaaten gediehen, die die komplizierten Verhältnisse geschickt oder weniger geschickt für sich auszunutzen wussten. Mit dem Niedergang des Gelben Cedrakon mäanderten die übrigen drei hinein in ein Gebiet, dessen Grenzen weder klar definiert noch heutzutage noch in Erinnerung sind und das auf großer Fläche weitgehend als Niemandsland gilt.
Um so strenger wachen die verbliebenen Cedrakons über ihre sonstigen Grenzen – in jeder Hinsicht. Da nun jedes Cedrakon den Namen „Cedrakon“ für sich beansprucht, erfolgt jeder Austausch diplomatischer Noten mit der spitzen Feder. Kein Cedrakon würde je ein anderes mit dem Namen „Cedrakon“ betiteln, statt dessen existieren drei, einst vier, Königreiche, die sich allesamt selbst als „Cedrakon“ bezeichnen, die außerhalb ihrer eigenen Hoheitsgebiete jedoch ausschließlich unter den Namen „Rubinien“, „Akmarinien“, „Smaraktien“ und – einst – „Ambrien“ bekannt sind.
Sie alle verbindet, auf mehr oder weniger langer Strecke, der Fluss Cedrakon (über dessen Namen sich aber alle einig sind).
Die Reiche

Rubinien: Das Cedrakon, in dem unsere Geschichte spielt, ein sehr weitläufiges Land mit vielen Feldern, Wiesen, Ebenen und Flüssen, vereinzelte Wälder und Sümpfe, gemäßigtes Klima. Im Norden prägend Kargland und die lange Bergkette mit dem aktiven Vulkan. Es ist das Reich, durch dessen Hoheitsgebiet der Fluss Cedrakon seinen Ursprung nimmt und gleichfalls seinen längsten Lauf nimmt.

Smaraktien: Südöstlicher Nachbar Rubiniens, dichte Wälder, die im Süden in feuchtwarme Regenwälder übergehen. Warmes bis gemäßtiges Klima. spaltet sich der Bedrakon vom Cedrakon ab und schafft die Grundlage für das grüne Herz des Königreiches und den dichten Urwald im Süden. Es ist das Reich, durch das der Cedrakon die geringste Strecke zurücklegt.

Akmarinien: Das westliche Königreich. Ein langgezogenes, zerklüftetes Land mit einer rauen Küste und tundraartigen Ebenen im Norden und warmem Seeklima im Süden, viele vorgelagerte Inseln und Klippen, von den großen Königreichen der Jetztzeit das einzige mit direktem Anschluss zur See. In Akmarinien weitet sich der Cedrakon zu einer von hohen Kliffen umrandeten Bucht hinein ins Meer.

Ambrien: Das untergegangene Königreich. Der Grund für seinen Niedergang ist vergessen, es existieren nur nocjh Legenden darüber. Die übrigen Reiche haben ihre Grenzen im Laufe der Jahrhunderte in dieses ausgeweitet, sind jedoch nur in den Randbereichen präsent, das Herz Ambriens ist faktisch Niemandsland. Weites Wüstengebiet mit vereinzelten Oasen und Monumenten einer untergegangenen Kultur, im Osten die Ausläufer der smaraktinischen Wälder, im Südosten weite Sandstrände, wo das Land das Meer berührt. Im Norden durchfließt der Cedrakon eine weite Steppen- und Canyonlandschaft auf einer Strecke, die zu zwei Dritteln jener entspricht, die er durch Rubinien zurücklegt.
Der Fluss Cedrakon

Der nach demselben Fabelwesen wie so vieles andere benannte Fluss durchfließt sämtliche der großen Königreiche und gerät öfter zum Streiobjekt, wenn es darum geht, wem welche seiner Ufer gehören. Seine Quellflüsse entspringen dem nördlichen Kargland und den Bergketten Rubiniens. Bei dem dortigen „Schloss Cedrakon“ trifft er auf den Kleinen Cedrakon und wird vom Fluss zum Strom. Weiter südlich spaltet sich der Bedrakon ab und markiert damit die Grenze zu Smaraktien. Gleichwohl smaraktinische Gelehrte Cedrakon und Bedrakon als zwei Arme ein und desselben Flusses verstehen, ist diese Lehrmeinung außerhalb Smaraktiens durchaus umstritten.
Nach einem kurzen Bogen nach Westen gräbt sich der Cedrakon seinen Weg durch einen tiefen Canyon durch einst ambrisches, heute rubinisches Gebiet. Dieser geht an seinem westlichen Ende mit dem Eintritt nach Akmarinien über in die lange, zerklüftete Bucht von Cedrakon und schließlich in das Meer von Cedrakon.
