Einleitung

Es ist nun ziemlich genau ein Jahr her, dass sich in meinem Kopf die Idee für Cedrakon entwickelte, ich mich alsbald ans Zeichnen machte und Anfang März schließlich diese Webseite eröffnete, um meine Geschichte zu präsentieren. Schon damals sollte die Geschichte eine Einleitung erhalten – Woher kam die Idee dazu? Was habe ich mit ihr vor? Was soll sie bezwecken? Der Grund, weshalb sie bis heute nicht erfolgte ist genauso trivial wie unnötig: Ich habe sie immer wieder vor mir hergeschoben.

Nun soll Cedrakon also seine Einleitung erhalten.

Die Idee zu Cedrakon hat mehrere Wurzeln. Die älteste ist wahrscheinlich ein Fernsehspiel, oder Theaterstück, ganz sicher bin ich mir da nicht, das am Wochenende der Geburtstagsfeier meines Vaters im Fernsehen lief (wäre es nicht im Fernseher meiner Eltern eingeschaltet gewesen, hätte ich es vermutlich niemals geschaut), eines jener älteren Fernsehspiele, wie sie früher zuhauf gedreht und gezeigt wurden. Entsprechend uninteressiert war ich an dem Stück und weiß bis heute nicht, worum es eigentlich ging oder wie es auch nur hieß. Ein Charakter jedoch stellte eine junge Kellnerin in einem Hotel dar. Das heißt, ich las den Charakter als junge Frau im Kellneranzug. Erst ein wenig später ging mir auf, dass es sich auch um einen jungen Mann gehandelt haben könnte. Oder eben doch um eine Frau, die sich als Mann ausgegeben hat. Ich weiß es nicht. Dazu war ich zu spät dazugekommen und musste zu früh bereits wieder von dannen ziehen und noch heute nagt die Ungewissheit an mir. Dieser Charakter jedenfalls war überaus gewitzt, schlau, dabei adrett und – man möge mir diese Einschätzung zugestehen – durchaus attraktiv.

Die Grundlage für Luca war geboren. Optisch ist Luca diesem Charakter nachempfunden (charakterlich hat sie eine etwas andere Entwicklung genommen, aber das ist ein anderes Thema).

Aber es kamen noch weitere Faktoren zusammen. Zeitgleich hielt ich den Artwork-Band zu dem Videospiel „The Legend of Zelda – Breath of the Wild“ in den Händen. Darin wunderschöne Bilder zum Reiche Hyrule und zu Schloss Hyrule, bevor und nachdem die Verheerung Ganon das Königreich heimsuchte und es zerstörte. Besonders die Kapitel darüber, was nach Ausbruch der Verheerung in Hyrule geschah, der Rückzug der Hylianer und die Verteidigungskämpfe, faszinierten mich. Außerdem kam zur selben Zeit die Witcher-Serie heraus. Wer die Bücher, die Videospielreihe und/oder die Serie kennt, dem werden die Parallelen zum Beginn des Cedrakon-Plots sofort auffallen, allen anderen möchte ich an dieser Stelle hingegen nicht spoilern. Ebenso zur gleichen Zeit stieß ich auf den Webcomic „Tiger, Tiger“ von Petra Erika Nordlund. Cedrakon sollte kein Comic werden, aber ich sah, dass es möglich war, online eine (illustrierte) Geschichte zu erzählen.

Wie so oft war der stärkste Antrieb, all diese Inspirationen, Ideen und Bilder, die sich in meinem Kopf neu vermengten und darauf drängten, herauszukommen, herauszulassen und endlich mit dem Zeichnen zu beginnen (die Texte hielt ich zu jenem Zeitpunkt noch für nebensächlich). Selbstverständlich ist auch der Spaß am Zeichnen wichtig, der bei solch einem langfristigen Vorhaben durchaus schwanken kann, jedesmal aber wiederkommt, wenn ich mich kreativ austoben kann, neue Dinge zu versuchen, meinen Stil zu festigen und/oder zu verbessern.

Die Geschichte von Cedrakon zu erzählen, zwingt mich, regelmäßig zu zeichnen und dabei auch Dinge auszuprobieren und zu üben, die mir schwer fallen, ich ansonsten eher vermeiden würde. Dazu gehört das Zeichnen von Menschen (genauer gesagt: Humanoiden) und all ihrer Körpergliedmaßen, das Zeichnen derselben Charaktere, so dass diese auch wiedererkennbar sind und das Zeichnen dynamischer Bilder. Ich tendiere schnell dazu, Figuren ziemlich steif zu zeichnen und versuche, dies möglichst zu ändern. Ein weiteres Thema sind Hintergründe. Sie sind oftmals notwendig, Spaß machen sie mir aber nicht und ich schludere gerne besonders auf den letzten Metern, auf denen gerade Details den Unterschied zwischen einem guten und einem buchstäblichen Wischi-Waschi-Hintergrund ausmachen können. Und schließlich: Perspektive. Ich zeichne bisher viel zu selten mit Perspektive. Und wenn ich diese tue, habe ich das Gefühl, meine Bilder wirken krumm und schief, die Personen falsch proportioniert, viel zu groß oder viel zu klein.

Gegen all dies gibt es nun einmal nur ein Mittel: Üben, üben, üben.

Cedrakon ist, wie schnell klar werden dürfte, eine Fantasywelt. Über diese habe ich mir bereits Gedanken gemacht, bevor das erste Bild und der erste Text auf der Webseite online gegangen sind. Der Leser (und zum Teil auch ich selber) wird diese Welt zusammen mit den Protagonist*innen erkunden. Es werden neue Charaktere dazustoßen, naturwissenschaftliche Erkenntnisse geteilt, fremde Völker und Kulturen entdeckt und die weltpolitische Großwetterlage geändert werden. Bereits vorhandenes Wissen kann in den entsprechenden Kategorien des Lexikons „Die Welt von Cedrakon“ nachgeschlagen werden und wird dort ständig aktualisiert und erweitert. Auch was unsere Protagonistinnen bereits erlebt haben, ist an einschlägiger Stelle nachzulesen.

Was sie noch erleben werden … die Struktur der Geschichte, der grobe Plot, steht. Es kann immer wieder vorkommen, dass mir neue Ideen kommen und dass ich alte Plotideen abändere, vielleicht ganz verwerfe, durch neue ersetze, an anderer Stelle einbaue, aber die grobe Richtung steht fest. Wohin sie im Detail führen wird, das indessen lade ich euch ein, gemeinsam mit mir herauszufinden …