Kreucher und Kräuter

Ein Überblick über die Tier-, Pflanzen-, Pilz- und Was-sonst-so-kreucht-und-fleucht-und-wächst-und-gedeiht-Welt.

Morgriffs

Wortherkunft aus der alten Sprache, wortwörtliche Übersetzung „Moor-Greif“, eigentlich aber kein Greifvogel, sondern eine gefiederte Echse von etwa Menschengröße.

In ihrer Urform weitgehend ausgestorben und nur noch in den entlegendsten Gebieten Cedrakons anzutreffen schon bevor die Lizwards sie domestizierten. Als diese ihrerseits in die Lebensräume der letzten Morgriffs vertrieben wurden, begannen sie jene als Reit- und Wachtiere sowie als Helfer bei der Jagd zu zähmen. Dies bewahrte die Art mutmaßlich vor dem Aussterben, verdrängte die Urform jedoch noch weiter, sodass heutzutage kaum noch jemand weiß, wie diese ausgesehen hat. Wenn heutzutage von „Morgriffs“ die Rede ist, ist die domestizierte Form gemeint und mit „Wilden Morgriffs“ in der Regel verwilderte Exemplare.

Markanteste Kennzeichen der Morgriffs sind die scharfe Sichelklauen am hinteren Beinpaar und die Befiederung an Kopf und Armen. Deren Färbung kann je nach Alter, Geschlecht, Region und Jahreszeit erheblich variieren. Sie dient sowohl der Abschreckung von Rivalen, von anderen Raubtieren, zur Kennzeichnung der Rudelzugehörigkeit, wie auch der Balz. Zum Fliegen geeignet sind diese Federn nicht, sie unterstützen jedoch den Sprung, dessen Reichweite sich durch geschicktes Gleiten mehr als verdoppeln kann.

Morgriffs sind Rudeljäger. Erst in der Gruppe zeigt sich ihre wahre Gefährlichkeit. Ein Tier zieht die Aumferksamkeit auf sich, während die übrigen auf den richtigen Moment warten, ihre Beute mit einem zielgenauen Sprung zu überraschen.

Prinzessinnenhaar

Eine Giftpflanze, die in der Heilkunst Anwendung findet. Sie hat ihren Namen von den feinen, silbrig-weißen Filamenten, aus denen ihre Blüte besteht, die das folkloristisch-konservative Ideal von Prinzessinnenhaar darstellen soll, gleichwohl die Prinzessinnen Cedrakons in der Mehrzahl dunkles Haar hatten.

Auf Wunden etc. verrieben tötet dieses Pflanze bzw. ihr Gift Keime ab (im Volksmund gesprochen: „Hält böse Geister ab“) und verhindert so, dass sich eine Wunde entzündet. Für Menschen ist ihr Gift ungefährlich, für Gargoyles (und wahrscheinlich auch andere Wesen) hingegen tödlich. Eine weitere Besonderheit ist, dass sie ihre Blüten nachts bis kurz nach Sonnenaufgang öffnet. Der Volksmund spricht davon, dass die Prinzessin das Licht der Glühwürmchen in ihrem Haar sammle, um einen in göttliche Gefilde zu offenbaren.

Wachnüsse/Wachnussbeeren/Wachnussbeerenbusch

Eine knallrote Frucht mit rosa Punkten. Streng genommen handelt es sich weder um Nüsse noch um Beeren, sondern um eine Steinfrucht. Die Früchte selber sind für Menschen giftig (für Gargoyles hingegen genießbar), während die Kerne auch von Menschen gegessen werden können.

„Wachnuss“ und hieraus hergeleitet „Wachnussbeere“ ist der Name, den die Gardist*innen des Schloss Cedrakon ihr gaben. Hierbei bezeichnet der Begriff „Wachnuss“ lediglich den Kern und wurde zunächst unabhängig von dem Wissen über die Existenz der vollständigen Frucht vergeben: Im Schlossgarten und rund um Schloss Cedrakon tauchten immer wieder nussähnliche Früchte im Gras auf, die vom Wachpersonal des Schlosses aufgesammelt wurden.

Dabei stellte sich heraus, dass diese Früchte einen zwar etwas bitteren aber doch ansprechenden Geschmack aufwiesen. Ebenso hielten sie den Geist, insbesondere in den langen Abendstunden der Wachdienstroutine, wach. Obwohl niemand aus der Schlossgarde wusste, was dies für „Nüsse“ waren und woher sie kamen, waren sie in dieser doch sehr beliebt.

Erst nach dem Überfall Smaraktiens auf Cedrakon wurde bekannt, dass es sich um die von einer Gargoyla gesammelten und bis auf die Kerne abgenagten Früchte einer ab diesem Zeitpunkt auch „Wachnussbeerenbusch“ genannten Pflanze handelte.